Angelikawurzel
Die Angelikawurzel ist in Nord- und Osteuropa sowie Sibirien, dem Himalaya und Nordamerika verbreitet. Sie kommt in Mitteleuropa nur an feuchten Standorten vor. Die Pflanze wächst in feuchten Wiesen, an Ufern oder auf nassen, zeitweise überschwemmten, nährstoffreichen Tonböden. Angelika- (oder Engels)wurzel verdankt seinen Namen der mittelalterlichen Heilkunst: Obwohl die Pflanze nicht zur Behandlung von Pest geeignet war (und ist!), wurde Sie genau dazu von gläubigen Menschen des Mittelalters eingesetzt. Der Name sollte die letzten Zweifel ausräumen: Mit Gottes Hilfe, genug Angelikawurzel und festem Glauben wurde gegen die Krankheit vorgegangen. Erfolgreich, wie wir heute wissen. Ob es an der Angelikawurzel lag, lassen wir an dieser Stelle einmal dahingestellt…
In Deinem Gin erfüllt die Pflanze eine etwas andere Funktion: Der erdige, tonige, herbe Geschmack wird in vielen Gins verwendet. Meistens ist hier die Angelikawurzel nicht Hauptgeschmacksträger, sondern dient dazu, eine erdige Abrundung vieler Kräuter- oder Rindengeschmäcker herzustellen.
Der erdige Geschmack glättet Geschmacksspitzen und verbindet einzelne Geschmäcker zu einem weniger differenzierbaren, aber meistens besser harmonisierenden, Geschmackserlebnis. Für kräuterlastige Gins, die mehr als 3 Zutaten haben, ist die Wurzel eine Empfehlung: Sie kann ein längeres, runderes und durchgängigeres Geschmacksbild erzeugen!
Wenn Du noch nicht weißt, wie stark der Angelikawurzelgeschmack in Deinem Gin sein soll, empfehlen wir Dir für den Ginstallateur eine Intensität von drei oder weniger. So kannst Du sicherstellen, dass Dein Drink auch nach Deinen Kräutern schmeckt und die Angelika nicht die Überhand gewinnt.
Die Angelikawurzel versteht sich (in der Flasche) gut mit anderen Wurzeln, Samen und Rinden ihre Liebe zu Zitrusfrüchten und Beeren hält sich hingegen in Grenzen.